Aktuelles vom Speläoclub Berlin

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Letzter Stand: 15.01.2024 22:40 Uhr

[November 2023] [Archivierte Beiträge]

SCB Newsletter

ISSN 1618–4785

Exemplarisches SCBNL–Titelbild Ein elektronischer Newsletter mit Berichten, Neuigkeiten, Terminen und Adressen rund um den Speläoclub Berlin. Zum Lesen wird ein pdf-Betrachter benötigt. Wer den Newsletter regelmäßig erhalten möchte, kann sich in den Verteiler eintragen lassen. Zugriff auch über den Archiv–Server der Deutschen Bibliothek.

November 2023

8. bis 10. November 2023

Geo.X-Workshop zum Sägistal

ystematische Höhlenforschung im Sägistal findet durch uns schon seit 1988 statt. Biospeläologische (Knochen) und mineralische Proben (Gipsausblühungen, Mondmilch, Stalagmiten-Bruchstücke) wurden bereits hin und und wieder untersucht. Höchste Zeit, das wissenschaftliche Potential vertieft zu diskutieren.

Zu diesem Zweck organisierten wir (Seb und ich) ein erstes „Brainstorm“-Treffen am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Teilnehmer waren Wissenschaftler von der Uni Potsdam, vom GFZ Potsdam, AWI Potsdam, PIK Potsdam, Uni Bern und Northumbria Uni Newcastle.

Unsere ersten Überlegungen in der Vorbereitung des Treffens gingen in die Richtung, eine interdisziplinäre Forschungsgruppe zu gründen und eine Projektidee zu entwickeln, die sich auf die Nutzung von Stalagmiten, Höhlensedimenten und weiteren höhlenbasierten Paläoumweltdaten konzentriert, um Landschafts- und Umweltveränderungen in den Schweizer Alpen während des späten Quartärs zu untersuchen. Für das Treffen konnten wir finanzielle Unterstützung durch Geo.X nutzen, einem Netzwerk aus Unis und Forschungseinrichtungen im Berlin-Brandenburger Raum, die zu geologischen Themen arbeiten. Die eingeladenen Gruppen vertreten verschiedene Expertisen, die von analytischen Kapazitäten (Spurenelement- und Isotopenmessungen, Datierungen usw.) über methodische Spezialitäten (Structure-from-Motion-Analysen, Datenanalyse) bis hin zu Untersuchungen der Landschafts­entwicklung, des Paläoklimas und des Kohlenstoffkreislaufs reichen. Während des Treffens wurden diese Expertisen sowie jeweils ein spezielles Projektergebnis, das thematisch paßt, von den Gruppen vorgestellt. Es gab natürlich auch eine ausführliche Präsentation des Sägistals, der Besonderheiten, des wissenschaftlichen Potentials, der (wissenschaftlichen) Vorarbeiten und natürlich auch der speläologischen Erkundung und Dokumentation. Einen großen Raum nahmen Diskussionen zu möglichen interessanten Forschungsfragen, die in dieser Region bearbeitet werden könnten, ein. Hierbei lag der Fokus einerseits auf einer möglichst ganzheitlichen Betrachtung, um die verschiedenen Disziplinen miteinander zu verbinden, und andererseits auf der Realisierbarkeit der Forschung bzw. Forschungsförderung. Letzteres ist gar nicht so einfach, wenn man mehrere Länder beteiligen möchte. Daher könnte ein möglicher Weg sein, mit einem kleinen Projekt zu beginnen, über ein größeres Projekt mit drei Ländern (D, A, CH) dann bis zu einem EU-finanzierten Netzwerk zu kommen. Wir hoffen, daß wir möglichst bald die ersten Schritte in Richtung wissenschaftlicher Projekte im Sägistal gehen können.

Das Treffen war ein voller Erfolg, um neue Ideen zu entwickeln, sich besser kennenzulernen und neue Netzwerke zu knüpfen. Zum Beispiel hat sich eine interessante kleine Projektidee entwickelt, die wir demnächst im Labor der Uni Potsdam testen und dann im Oberländer in die Tat umsetzen möchten. Mehr Details folgen, sobald es soweit ist – es bleibt spannend.
Norbert
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